Tirol legt vor

Ich mรถchte direkt klรคren, was vorlegen meint: Tirol macht mal wieder als Erste, was alle machen mรผssten, die Marken in Lebensrรคumen steuern und pflegen wollen.

Aber der Reihe nach. Die Voraussetzungen liegen natรผrlich in der Vergangenheit Tirols. Bereits vor 20 Jahren hat Tirol eine รผbergeordnete Organisation zum Zweck der Markensteuerung eingefรผhrt, die Tirol Werbung. Bereits hier wurde eine Markenarchitektur entwickelt, die das ganze Land berรผcksichtigt und nicht nur โ€žImageโ€œ oder โ€žCDโ€œ, wie sonst รผberall.
Der nรคchste Schritt war die Neuorganisation der Tirol Werbung. Von einem Marken-Kommunikationsmodell der 90er, noch durch die allgemein รผblichen Marketingmodelle bestimmt, zu einem ganzheitlichen Modell von und fรผr heute.

Nun folgte der nรคchste logische Schritt. Die Einrichtung einer รผbergeordneten Organisation fรผr die Markenpolitik, die Lebensraum Tirol 4.0 GmbH.

Lebensraum Tirol 4.0: Themen der Markenpolitik

Damit wird der nรคchste Punkt im Sinne des โ€žvorlegenโ€œ sichtbar. Da die gesamte Markenkommunikation des Landes Tirol bei der Tirol Werbung liegt, kann sich die Lebensraum Tirol 4.0 GmbH um das kรผmmern, was fรผr Marke wirklich wichtig ist: markentypische Leistungen.

In einem Lebensraum sind das andere Leistungen, als bei Produkten. Aber wie Burmann [Abbildung 1] es in seinem Modell so schรถn zeigt, bilden die Leistungen die zentrale Schnittstelle zum Kunden und damit zum Image (siehe gelber Pfeil). Womit wir auch schon die nรคchste Besonderheit von Lebensrรคumen vor uns sehen: die Kunden, das sind ganz vor allem anderen die Einwohner, dann die potentiellen neuen Einwohner, dann die Gรคste.

Abbildung 1: Positionierung im Rahmen der identitรคtsbasierten Markenfรผhrung; Burmann, Christoph u.ย a.: Identitรคtsbasierte Markenfรผhrung: Grundlagen, Strategie, Umsetzung -Controlling, 2., vollst Aufl., Springer Fachmedien 2015, S. 115, Hervorhebung (Pfeil) M.D.

Es geht um den Wettbewerb der Lebensrรคume. Das ist der Grund, warum Marke als Thema und Erfolgsgarant auch in Lebensrรคumen immer wichtiger wird.
Genau hier zeigt sich der wichtige Schritt, den Tirol gerade gegangen ist. Es braucht eine schlagkrรคftige Organisation, um die Marke zu steuern und zu pflegen. Denn Markenimages entstehen durch Leistungen, nicht durch Kommunikation.
Dafรผr braucht es eine Organisation, die Entscheidungsmacht hat und Verantwortung รผbernimmt. Die zudem, das muss man wohl nachdrรผcklich hinzufรผgen, รผber lange Erfahrungen im Thema Marke verfรผgt. Eine Organisation, die richtig aufgestellt ist. Dann kann man die Marke wirksam im Wettbewerb aufstellen, steuern und pflegen.

Womit noch ein letzter Punkt zum Thema โ€žvorlegenโ€œ ergรคnzt sein soll. Die Attitude, die Haltung, die โ€“ in diesem Fall die institutionelle Marke โ€žLebensraum Tirol 4.0โ€œ โ€“ hat:

โ€žDie Lebensraum Tirol 4.0 GmbH ist eine Einrichtung des Landes Tirol, die allen zukunftsยญoriยญentierten Krรคften aus Wirtschaft, Wissenschaft und Interessensยญverยญtretungen als professioneller Partner bei derย Initiierung und Begleitung von innovativen Projekten Unterstรผtzung bieten kann.โ€œ

Eigendarstellung, (2019, Webseite, Hervorhebung M.D.)

Ein Grundsatz jeder Marke ist das selbstbestimmte Handeln, also eine freiwillige Entscheidung fรผr die Marke, ohne Manipulation und werbliche oder Verkรคufertricks.
Mit der oben zitierten Haltung wird die Lebensraum Tirol 4.0 GmbH zu einer Einladung an alle Tiroler, Einwohner und Unternehmen, die Heimat mitzugestalten. Nicht durch Worte, sondern durch Taten.

Denn wie hat es ein Projektpartner der Lebensraum 4.0 Tirol so schรถn formuliert:

โ€žIch bin รผberzeugt davon, dass Tirol in seiner Gesamtheit ein Kraftplatz fรผr Menschen ist. Diesen gilt es einerseits zu erhalten, aber andererseits auch vertrรคglich zugรคngig zu machen bzw. die bestehenden Zugรคnge zu erhalten. Mit groรŸer Zuversicht kรถnnen wir feststellen, dass zunehmend โ€žneo-รถkologischesโ€œ Denken in unserer Gesellschaft dafรผr die geeigneten Rahmenbeยญdingungen herstellt. Konkret konzentriere ich mich darauf, mit Tiroler Seilbahnen, Technoloยญgieยญunยญternehmen und der Forschung Lรถsungsansรคtze dafรผr zu erarbeiten, dass Tirol seine Fรผhrungsposition im internationalen Wintertourismus nicht nur als Urlaubsdeยญsยญtination, sondern auch als Kompetenzfรผhrer im verantworยญtungsvollen Umgang mit der Natur ausbauen kann.โ€œ

Michael Rothleitner, http://www.lebensraum.tirol/schneezentrum-tirol/

Wenn Sie jetzt noch den Begriff Dachmarke vermeiden, kann man nur noch viel Erfolg wรผnschen!